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Curry bzw. „Kari“
Die Geschichte des Currys ist tief in den Jahrtausende alten kulinarischen Traditionen des indischen Subkontinents verwurzelt. Curry, von dem Sanskrit-Wort „kari“ abstammend, welches „Soße“ bedeutet, hat seine Wurzeln in zahlreichen indischen Kulturen und Regionen. Es handelt sich nicht nur um ein einziges Gericht, sondern um eine Vielzahl von Gerichten, die durch die gemeinsame Verwendung aromatischer Gewürze und Kräuter verbunden sind. Im Laufe der Zeit und durch den Einfluss von Handel, Kolonisation und Migration hat Curry seinen Weg in Küchen auf der ganzen Welt gefunden und sich dabei ständig weiterentwickelt.
Das Phaal Curry – schärfer als Vindaloo
Das Phaal Curry ist ein faszinierendes Beispiel für diese Evolution. Obwohl Currys in Indien seit Jahrhunderten zubereitet werden, entstand das Phaal Curry tatsächlich in britischen Restaurants. Es wurde als Antwort auf den Wunsch nach immer schärferen Gerichten kreiert und übertrifft dabei sogar das bekannte Vindaloo an Schärfe. Das Phaal Curry kombiniert die traditionelle Tiefe und Komplexität von Gewürzen, die in der indischen Küche geschätzt werden, mit der brennenden Hitze von Chilischoten wie dem Ghost Pepper, um ein Gericht zu schaffen, das sowohl eine Herausforderung als auch ein Vergnügen für die Geschmacksknospen darstellt.
Zutaten für Phaal Curry (4 Personen)
- 500 g Hähnchenbrust, gewürfelt (alternativ Lamm, Schweinefleisch, Garnelen, Fisch oder Tofu)
- 4 Ghost Peppers (Bhut Jolokia), gehackt (alternativ Habaneros oder getrocknete Chiliflocken)
- 2 große Tomaten, gewürfelt
- 2 Zwiebeln, fein gehackt
- 4 Knoblauchzehen, gehackt
- 2 cm Ingwer, gerieben
- 3 EL Öl
- 2 TL Currypulver
- 1 TL Paprika
- 1 TL Kardamom, gemahlen
- 1 TL Kurkuma
- 1 TL Kreuzkümmel, gemahlen
- Salz nach Geschmack
- 250 ml Wasser oder Hühnerbrühe
- Frischer Koriander, gehackt (zum Garnieren)
- Frühlingszwiebeln, in Ringe geschnitten (zum Garnieren)
- Limettensaft (optional)
Zubereitung Phaal Curry
- In einer großen Pfanne oder einem Topf das Öl erhitzen. Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer hinzufügen und anbraten, bis sie weich und goldbraun sind.
- Das gewürfelte Hähnchen (oder die gewählte Proteinquelle) hinzufügen und anbraten, bis es leicht gebräunt ist.
- Ghost Peppers (oder die gewählte Chilisorte) hinzufügen und 2-3 Minuten braten.
- Tomaten hinzufügen und kochen, bis sie weich sind.
- Currypulver, Paprika, Kardamom, Kurkuma, Kreuzkümmel und Salz hinzufügen. Gut umrühren, damit alle Zutaten gleichmäßig gewürzt sind.
- Wasser oder Hühnerbrühe hinzufügen und zum Kochen bringen. Dann die Hitze reduzieren und 20-25 Minuten köcheln lassen, bis das Hähnchen gar ist und die Soße eingedickt ist.
- Abschmecken und gegebenenfalls nachwürzen.
- Mit frisch gehacktem Koriander und Frühlingszwiebeln garnieren. Mit Limettensaft beträufeln, falls gewünscht.
Serviervorschlag:
Das Phaal Curry mit weißem Reis servieren. Wer zusätzliche Schärfe wünscht, kann das Gericht mit zusätzlichen Chiliflocken bestreuen.
Hinweis:
Die Schärfe kann je nach Wunsch angepasst werden. Wenn Sie eine weniger scharfe Variante wünschen, verwenden Sie weniger Ghost Peppers oder ersetzen Sie diese durch eine mildere Chili-Sorte. Umgekehrt können für zusätzliche Schärfe auch superheiße Chili-Sorten wie Carolina Reapers hinzugefügt werden.
Chilischoten, obwohl heute untrennbar mit der indischen Küche verbunden, sind eigentlich ein neuerer Zusatz, der erst nach der Entdeckung Amerikas nach Asien kam. Diese feurigen Schoten, die ursprünglich aus Mittel- und Südamerika stammen, wurden von europäischen Entdeckern nach Europa gebracht und fanden bald ihren Weg nach Indien, wo sie schnell an Popularität gewannen und die kulinarische Landschaft für immer veränderten.
Während also das Phaal Curry nicht traditionell indisch ist, verkörpert es doch den Geist der indischen Küche: eine ständige Neuerfindung, eine Verschmelzung von Alt und Neu, und eine unermüdliche Leidenschaft für Geschmack und Aroma. Bevor Sie sich auf die Reise begeben, dieses außergewöhnlich scharfe Curry zu kochen, erinnern Sie sich an die reiche Geschichte, die in jedem Bissen steckt. Guten Appetit!