Chilis & die Scoville-Skala

Chilipflanzen: Eine wissenschaftliche BetrachtungChilipflanzen, botanisch als Capsicum bezeichnet, gehören zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und sind für ihre scharfen Früchte bekannt. In diesem Artikel werden wir uns auf die wissenschaftlichen Aspekte von Chilipflanzen konzentrieren, einschließlich ihrer Genetik, der chemischen Zusammensetzung ihrer Früchte und ihrer medizinischen Anwendungen.

Was ist die Scoville-Skala?

Die Scoville-Skala ist eine Messmethode, die verwendet wird, um den Schärfegrad von Chilifrüchten zu bestimmen.

Sie wurde von dem amerikanischen Pharmakologen Wilbur Scoville im Jahr 1912 entwickelt. Die Skala basiert auf der Konzentration von Capsaicinoiden, einer Gruppe von Alkaloiden, die hauptsächlich Capsaicin und Dihydrocapsaicin enthalten. Diese Verbindungen sind für die Schärfe von Chilis verantwortlich und interagieren mit den Schmerzrezeptoren in der Mundschleimhaut, was das brennende Gefühl verursacht.

Die Scoville-Scala herausgefordert? Hilfreiche Tipps, wie du die Brennende Chili Schärfe mildern kannst.

Die Scoville-Skala reicht von 0 (keine Schärfe) bis über 2 Millionen Scoville-Einheiten (SHU) für die schärfsten Chilisorten, wie zum Beispiel die Carolina Reaper. Die Skala ist relativ, und die Schärfewerte können je nach Anbau- und Erntebedingungen sowie der genetischen Vielfalt der Pflanzen variieren. Um den Schärfegrad einer Chili auf der Scoville-Skala zu bestimmen, wird eine Verdünnung der Chili in Wasser durchgeführt, bis die Schärfe nicht mehr wahrnehmbar ist. Die Anzahl der Verdünnungen, die erforderlich sind, um die Schärfe vollständig zu neutralisieren, entspricht dem Scoville-Wert der Chili. Heutzutage werden jedoch häufig auch instrumentelle Methoden wie die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) verwendet, um den Capsaicinoid-Gehalt und damit den Schärfegrad von Chilis genauer zu bestimmen.

Scoville-Skala in einer Tabelle

Chili-SorteScoville-Einheiten (SHU)
Paprika0
Poblano1.000 – 2.000
Jalapeño2.500 – 8.000
Serrano10.000 – 23.000
Cayenne30.000 – 50.000
Thai Bird’s Eye50.000 – 100.000
Habanero100.000 – 350.000
Ghost Pepper (Bhut Jolokia)855.000 – 1.041.427
Carolina Reaper1.569.300 – 2.200.000
Scoville-Einheiten können, abhängig von Anbau- und Erntebedingungen sowie der genetischen Vielfalt der Pflanzen variieren. Aus dem Supermarkt kennt man ungefähr die Jalapeño-Cayenne-Schärfe, manche Supermärkte (z.B. Edeka, Rewe) haben mittlerweile auch Habaneros im Angebot – und das freut uns sehr 🙂

ps: Wir halten Jalapeño, Serrano oder Cayenne für die optimalen Chili con Carne Chilis. Je nach Vorliebe 😉

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Genetik und Artenvielfalt

Capsicum ist eine Gattung innerhalb der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und umfasst etwa 20-30 Arten, von denen fünf domestiziert wurden: Capsicum annuum, Capsicum baccatum, Capsicum chinense, Capsicum frutescens und Capsicum pubescens. Die genetische Vielfalt innerhalb der Gattung ist groß, was zu einer breiten Palette von Schärfegraden, Fruchtformen und -größen führt.

Die Artenvielfalt von Chilipflanzen ist das Ergebnis von evolutionären Prozessen, die durch geographische, klimatische und ökologische Faktoren beeinflusst wurden. Die verschiedenen Arten haben sich an unterschiedliche Umweltbedingungen angepasst, was zu einer Vielzahl von morphologischen und physiologischen Merkmalen geführt hat.

Die genetische Diversität innerhalb der Capsicum-Arten ermöglicht es Züchtern, neue Sorten mit verbesserten Eigenschaften zu entwickeln, wie zum Beispiel erhöhte Schärfe, verbesserte Krankheitsresistenz oder höhere Erträge. Die Erforschung der genetischen Vielfalt von Chilipflanzen kann auch dazu beitragen, das Verständnis der evolutionären Geschichte und der ökologischen Funktionen dieser Pflanzen zu erweitern.

Die genetische Diversität von Chilipflanzen kann durch molekulargenetische Methoden, wie zum Beispiel DNA-Sequenzierung und Genotypisierung, untersucht werden. Diese Techniken ermöglichen es Forschern, die genetischen Unterschiede zwischen den verschiedenen Capsicum-Arten und -Sorten zu identifizieren und die genetischen Grundlagen für bestimmte Merkmale, wie Schärfe oder Fruchtform, zu erforschen.

Insgesamt trägt die Erforschung der Genetik und Artenvielfalt von Chilipflanzen dazu bei, unser Verständnis der evolutionären Prozesse und ökologischen Funktionen dieser faszinierenden Pflanzen zu erweitern und neue Sorten mit verbesserten Eigenschaften für den Anbau und die Verwendung in der Küche zu entwickeln.

Es gibt auch Methoden wie du Chilis schärfer züchten kannst.

Chemische Zusammensetzung und Schärfe

Die Schärfe von Chilifrüchten ist auf den Gehalt an Capsaicinoiden zurückzuführen, einer Gruppe von Alkaloiden, die hauptsächlich Capsaicin und Dihydrocapsaicin enthalten. Die Konzentration dieser Verbindungen variiert zwischen den verschiedenen Chilisorten und bestimmt ihren Schärfegrad, der auf der Scoville-Skala gemessen wird. Capsaicinoide interagieren mit den Schmerzrezeptoren in der Mundschleimhaut und erzeugen so das brennende Gefühl, das mit scharfen Chilis verbunden ist.

Ein paar interessante Fragen und Antworten zur Schärfe unterschiedlicher Lebensmittel findest du hier: Fragerunde: Wie viel Scoville hat…?

Medizinische Anwendungen

Capsaicin hat eine Reihe von medizinischen Anwendungen, insbesondere als Analgetikum. Es wird in topischen Cremes und Pflastern zur Behandlung von Schmerzen bei Arthritis, Neuralgien und anderen schmerzhaften Zuständen eingesetzt. Capsaicin wirkt, indem es die Freisetzung von Substanz P, einem Neuropeptid, das an der Schmerzübertragung beteiligt ist, reduziert. Darüber hinaus haben Studien gezeigt, dass Capsaicin antioxidative, entzündungshemmende und krebsbekämpfende Eigenschaften besitzt.Insgesamt sind Chilipflanzen faszinierende Organismen, deren wissenschaftliche Erforschung unser Verständnis ihrer Genetik, Chemie und medizinischen Anwendungen erweitert. Diese Erkenntnisse können dazu beitragen, neue Sorten mit verbesserten Eigenschaften zu züchten und die therapeutischen Potenziale von Chilifrüchten weiter zu erschließen.

Gattung Capsicum 

Die Gattung Capsicum gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und umfasst etwa 20-30 Arten, von denen fünf domestiziert wurden: Capsicum annuum, Capsicum baccatum, Capsicum chinense, Capsicum frutescens und Capsicum pubescens1. Diese Pflanzen sind weltweit bekannt für ihre scharfen Früchte, die in verschiedenen Küchen und Gerichten verwendet werden.Die Gattung Capsicum ist eng verwandt mit anderen Mitgliedern der Familie der Nachtschattengewächse, wie Tomaten, Auberginen und Kartoffeln1. Die verschiedenen Capsicum-Arten haben sich an unterschiedliche Umweltbedingungen angepasst, was zu einer Vielzahl von morphologischen und physiologischen Merkmalen geführt hat. Diese Anpassungen ermöglichen es den Pflanzen, in verschiedenen Klimazonen und Ökosystemen zu gedeihen.Die genetische Vielfalt innerhalb der Gattung Capsicum ist groß, was zu einer breiten Palette von Schärfegraden, Fruchtformen und -größen führt1. Diese Vielfalt ist das Ergebnis von evolutionären Prozessen, die durch geographische, klimatische und ökologische Faktoren beeinflusst wurden. Die Erforschung der genetischen Vielfalt von Chilipflanzen kann dazu beitragen, das Verständnis der evolutionären Geschichte und der ökologischen Funktionen dieser Pflanzen zu erweitern.Ein interessanter Aspekt der Gattung Capsicum ist ihr Verbreitungsmechanismus. Die Pflanzen haben sich entwickelt, um ihre Samen durch Tiere, insbesondere Vögel, zu verbreiten. Vögel sind unempfindlich gegenüber der Schärfe von Capsaicin und können die Samen der Pflanzen ohne Schaden fressen und weiterverbreiten1.

1 Kommentar zu „Chilis & die Scoville-Skala“

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